Unsere Augen leisten den ganzen Tag Höchstarbeit! Intensive Bildschirmarbeit, das Arbeiten mit Listen und Text strengen die Augen enorm an und fördern den Röhrenblick. Sie sind ständig konzentriert, fokussiert und im Blickwechsel eingeschränkt. Aber auch unterschiedliche Lichteinflüsse, Staubbelastung oder trockene Luft fordern unsere Augen heraus. 80% der gesamten Außenreize ans Gehirn kommen über unsere Augen. Es wundert daher nicht, wenn diese im Laufe des Tages überanstrengt sind: Konzentrationsmangel, tränende, brennende oder trockene Augen, Augenflimmern, Nacken- und Kopfschmerzen können die Folge sein. Daher sind Bildschirmpausen mit Augengymnastik und Entspannung gegen Augenstress wichtig.
Legen Sie immer wieder spätestens nach 45 – 60 Minuten ununterbrochener Arbeit am PC eine Bildschirmpause ein, in der Sie Ihre Augen entspannen. Sowohl im Büro, als auch im Homeoffice. Am besten gönnen Sie Ihren Augen eine kurze Auszeit mit Augen schließen. Das hat nicht nur positive Ausiwrkungen auf Ihre Gehirnfrequenzen, die niedriger werden, sondern die Augen werden wieder befeuchtet und die Sehzellen aktiviert. Machen Sie bei folgenden Augen – Übungen gleich mit, hier eine kleine Auswahl für den Arbeitsplatz:
Bürofliege
Setzen Sie sich aufrecht auf Ihren Stuhl. Stellen Sie sich vor, eine Fliege verirrt sich in Ihr Büro. Begleiten Sie diese Fliege auf ihrem Weg durch den Raum. Wandern Sie mit Ihrem Blick durch das Büro, schauen Sie sich nah gelegene Punkte an, dann wieder weiter entfernt gelegene. Verfolgen Sie die schnellen Bewegungen der Fliege und verharren Sie anschließend wieder auf einem Punkt und bewegen Ihren Blick nur sehr langsam. Nehmen Sie sich für diese Entdeckungsreise mind. 2 Minuten Zeit. Sie können diese Übung auch mit geschlossenen Augen durchführen und die Empfindungen vergleichen.
Was die Übung bewirkt: Diese Übung hilft Ihnen, dem Röhrenblick durch intensive Bildschirmarbeit entgegen zu wirken. Die Augenmuskulatur wird gekräftigt, gelockert, wieder besser durchblutet und gedehnt. Eine entspannte Augenmuskulatur ist auch für eine lockere und gelöste Nackenmuskulatur förderlich. Das Schließen der Augen fördert die Aktivierung der Sehzellen, und die Augen werden wieder ausreichend befeuchtet und regeneriert.
Palmieren
Reiben Sie die Hände warm und bedecken Sie Ihre Augen mit den gewölbten Handflächen, so dass kein Lichtstrahl durchdringen kann. Die Finger kreuzen sich dabei über der Stirn, die Handkanten liegen an der Nase an. So bilden die Innenflächen Ihrer Hände eine Höhle für die Augen, ohne sie zu berühren. Dabei stützen Sie sich mit den Ellbogen am Schreibtisch ab, um Hals- und Nackenmuskel zu entlasten. Atmen Sie bewusst, tief und ruhig weiter. Konzentrieren Sie sich auf die Dunkelheit, die jetzt Ihre Augen umgibt. Stellen Sie sich beim Palmieren einen Ort vor, an dem Sie jetzt gerne wären, das unterstützt Sie mental und emotional. Verbleiben Sie ein paar Minuten in dieser Position bis Ihre Augen sich vollkommen entspannt haben. Danach öffnen Sie Ihre Augen, blinzeln ein paar Mal und streichen den Bereich unterhalb und oberhalb der Augen mit den Fingern nochmals sanft aus.
Was die Übung bewirkt: Diese Übung hilft Ihnen, Ihre Augen vor Reizüberflutung zu entspannen. Die Wärme der Hände unterstützt die Entspannung der Augenmuskulatur, die wieder besser durchblutet wird. Eine entspannte Augenmuskulatur ist auch für eine lockere und gelöste Nackenmuskulatur förderlich. Das Schließen der Augen fördert die Aktivierung der Sehzellen, und die Augen werden wieder ausreichend befeuchtet und regeneriert. Die Visualisierung eines schönen Ruhebildes unterstützt Sie auch emotional und mental wieder in die Balance zu kommen.
Posaune
Sitzen Sie aufrecht auf Ihrem Stuhl. Mit der linken Hand decken Sie das linke, geschlossene Auge ab. Strecken Sie den rechten Arm mit nach oben gerichtetem Daumen nach vorne und richten Sie Ihren Blick auf den Fingernagel. Nun den Daumen bis ca. 10 cm an das rechte Auge heranführen und wieder zurück in die Ausgangsposition bringen. Verfolgen Sie den Daumen mit dem Blick und versuchen Sie, immer ein möglichst scharfes Bild vom Nagel herzustellen. Wiederholen Sie die Posaunenbewegung 10mal und wechseln dann zum rechten Auge. Alternativ können Sie auch ein Foto oder ein schönes Bild anstatt des Daumens nehmen bzw. die Geschwindigkeit der Armbewegung variieren.
Was die Übung bewirkt: Diese Übung trainiert den Ziliarmuskel, der für Nah-Fern-Sehen gebraucht wird, fördert die Elastizität und den Erhalt der Linse.
Eine Maus wandern lassen
Sitzen Sie aufrecht auf Ihrem Stuhl. Heben Sie beide Hände in Nasenhöhe an. Stellen Sie sich vor, zwischen Ihren Händen ist ein Seil gespannt, auf dem sich eine kleine Maus hin und her bewegt. Sie verfolgen die Bewegung der Maus mit Ihren Augen, ohne den Kopf mitzudrehen. Lassen Sie den Blick auf dem Seil 10mal hin und her wandern. Verändern Sie anschließend den Abstand Ihrer Hände und auch die Bewegungsrichtung: vertikal, diagonal, kurze und lange Wege.
Was die Übung bewirkt: Diese Übung hilft Ihnen, dem Röhrenblick durch intensive Bildschirmarbeit entgegen zu wirken. Die Augenmuskulatur wird gekräftigt, gelockert, wieder besser durchblutet und gedehnt. Eine entspannte Augenmuskulatur ist auch für eine lockere und gelöste Nackenmuskulatur förderlich.
Liegende Acht
Strecken Sie einen Arm geradeaus nach vorn, der Daumen zeigt nach oben. Zeichnen Sie damit langsam und fließend eine große liegende Acht in die Luft. Richten Sie den Blick dabei auf Ihren Daumen und halten Sie ihn, während Sie die liegende Acht jeweils 3 mal mit dem linken Arm und 3mal mit dem rechten Arm machen.
Was die Übung bewirkt: Diese Übung trainiert die Augen die Mittellinie zu überqueren und fließend von einer zur anderen Gehirnhälfte zu wechseln. Stimmt die Gehirnfunktion beider Gehirnhälften besser auf körperliche Bewegung ab und aktiviert die Augenmuskulatur.
Im hellen Lichtglanz baden
Setzen Sie sich vor eine künstliche Lichtquelle, wie Ihre Schreibtischlampe und schließen Sie die Augen. Bewegen Sie Ihr Gesicht und Ihre Augen mit geschlossenen Lidern langsam auf den intensivsten Punkt der Lichtquelle zu. Sollten Sie eine Blendung verspüren, bewegen Sie sich wieder Richtung Schatten. Tasten Sie sich mit langsamen Kopfbewegungen dem intensivsten Licht entgegen und baden Sie Ihre Augen darin. Genießen Sie die Wärme und das intensive Licht.
Varianten: Wenden Sie Ihr Gesicht mit geschlossenen Augen der Lichtquelle zu. Halten Sie Ihre gespreizten Hände versetzt vor Ihr Gesicht und bewegen Sie die Hände gegenläufig auf und ab. Nehmen Sie das Licht- und Schattenspiel durch Ihre geschlossenen Augenlider wahr und genießen Sie die Aktivierung Ihrer Sehzellen. Variieren Sie das Tempo Ihrer Armbewegung und erzeugen Sie somit Lichtblitze, die zusätzliche Aktivierung bedeuten.
Was die Übung bewirkt: Diese Übung hilft Ihnen, Ihre Augen vor Reizüberflutung zu entspannen. Die Wärme der Lampe unterstützt die Entspannung der Augenmuskulatur, die wieder besser durchblutet wird. Das Schließen der Augen fördert die Aktivierung der Sehzellen, und die Augen werden wieder ausreichend befeuchtet und regeneriert.
Quelle: Augentraining im Alltag, Doris Grätz, BLV-Verlag; Brain-Gym® fürs Büro, Dennisson/Teplitz, VAK-Verlag
Literatur-Tipps zu Selbstfürsorge
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Über Stresscoach Brigitte Zadrobilek
Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA gilt als eine der Expertinnen der ersten Stunde in Österreich, wenn es um das Thema Betriebliche Gesundheitsförderung geht. Seit 20 Jahren ist sie mit ihrem eigenen Beratungsunternehmen als Businesstrainerin und Coach für Stress- und Burnout Prävention erfolgreich aktiv. Unternehmen unterschiedlicher Größe vertrauen auf ihre Kompetenz. Die Betriebswirtin verfügt über zahlreiche zertifizierte Aus- und Weiterbildungen in der persönlichen und betrieblichen Gesundheitsförderung und gibt ihre Expertise als Seminarleiterin und Vortragende weiter. Ihre Schwerpunkte sind Mental Health, Stress- und Burnoutprävention, Resilienz, Gesundes Führen, Selbstmanagement und Brainfitness, um Menschen zu gesunder Leistungsfähigkeit, Selbstkompetenz und Gelassenheit zu führen. Die Autorin gibt in ihren Büchern „Gehirntraining“, „Urlaubsfeeling im Büro“ und „Stark trotz Stress“ ihre langjährige Erfahrung mit vielen praktischen Übungen und Tipps weiter.
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